Solaranlage auf dem Dach – lohnt sich das?
Die Frage, ob sich eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach überhaupt lohnt, ist vermutlich so alt wie die Technik selbst, mit der Strom aus Sonnenkraft gewonnen wird. Eine Antwort, die allgemein gültig ist, gibt es auf diese Frage allerdings nicht. Denn eigentlich müsste die Frage lauten, was Sinn und Zweck der Anlage ist. Hier gibt es nur zwei Optionen: Wollen Sie den erzeugten Strom selbst verbrauchen – oder planen Sie, diesen in das Stromnetz einzuspeisen?
Solarstrom selbst verbrauchen und Kosten sparen
Nehmen wir den ersten Fall an, in dem der Strom selbst im Haushalt verbraucht wird. Weil die Kilowattstunde Strom derzeit im Durchschnitt etwa 29 Cent kostet und die Solaranlage höchstens 14 Cent verschlingt, um eine Kilowattstunde zu erzeugen, wird rasch klar, dass die Anlage kräftig hilft, bares Geld zu sparen. Die Stromrechnung lässt sich so also um mehr als die Hälfte drücken. Wenn man jetzt noch mit einrechnet, dass der Staat gerade kleine Photovoltaikanlagen – also jene für Ein- und Zweifamilienhäuser – bezuschusst, kann sich die Installation einer solchen Anlage durchaus lohnen. Inzwischen zahlt auch die KfW einen Zuschuss, wenn man sich zusätzlich für einen Stromspeicher entscheidet.
Zusätzlichen Solarstrom dem Stromnetz zuführen
Die andere Möglichkeit, eine Solaranlage zu nutzen, ist die Einspeisung des erzeugten bzw. überschüssigen Stroms in das Stromnetz. Dafür bezahlt der Staat Geld, und zwar in Form der sogenannten Einspeisevergütung. Diese beträgt im Jahr 2016 für eine typische Dachanlage mit einer Leistung von maximal zehn Kilowatt Peak 12,31 Cent pro Kilowattstunde. Je größer die Fläche des Daches, desto eher lohnt sich der Bau einer solchen Anlage. Darüber hinaus ist der Nutzen natürlich höher, wenn die Region nicht gerade die sonnenärmste im Lande ist. Ob sich die Installation einer Solaranlage, die unbedingt von einem Fachmann durchgeführt werden sollte, wirklich lohnt, ist also immer eine Frage, auf die es nur individuelle Antworten geben kann.
Werden Solaranlagen zukünftig günstiger?
Wie aber ist es um die Kosten einer Solaranlage eigentlich bestellt? Die Module werden technisch immer ausgereifter, was natürlich einen Einfluss auf die Preise hat. Moderne Photovoltaikanlagen werden mit Lasermikrobearbeitung hergestellt, die hohe Präzision und beste Qualität garantiert, etwa bei der Herstellung von Dünnschichtsolarzellen. Diese setzen sich in der Branche mehr und mehr durch. Expertenmeinungen zufolge wird sich diese Technik am Markt zunehmend etablieren.
Zwar haben die Dünnschichtsolarzellen den Nachteil, dass sie derzeit noch nicht sehr effizient darin sind, das eingefangene Sonnenlicht in Strom umzuwandeln. Doch ist die Schicht, die das Licht absorbiert, nur ein paar Mikrometer dick, was die Zellen insgesamt sehr dünn macht. Zudem ist die Produktion von Dünnschichtsolarzellen deutlich billiger als die Herstellung herkömmlicher Solarzellen. Auch ist zu vermuten, dass sich die Effizienz der Dünnschichtsolarzellen steigert, wenn diese Technik noch ausgereifter wird. Insgesamt tragen die dünnen Zellen aber dazu bei, dass Solaranlagen in Zukunft deutlich günstiger sein dürften. Dadurch wird sich auch die Zahl der Nutzer weiter erhöhen.
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